DIE BEWEGTE GESCHICHTE DES EHEMALIGEN KOMMUNBRAUHAUSES
In den 70er und 80er Jahren war das Gebäude Herberge für den Bauhof der Stadt Bärnau, der hier seine Gerätschaften lagerte.
1976 fasste der Stadtrat den Beschluss, das Gebäude abzureißen. Gott sei Dank wurde dieser Beschluss – aus heutiger Sicht betrachtet – nicht vollzogen.
Aufgrund einer Anordnung der Landratsamtes vom 15.05.1984 mussten die letzten Mieter wegen akuter Einsturzgefahr ausziehen. Mit gleichem Datum wurde ebenfalls durch die Kreisbehörde angeordnet, dass bis zum 01.08.1985 das ehemalige Kommunbrauhaus instandzusetzen oder zu beseitigen sei.
Es vergingen 10 Jahre, in denen das Gebäude Wind und Wetter trotzte, mehr oder weniger sich selbst überlassen und dem Verfall preisgegeben war. Aber es blieb standhaft und stürzte nicht ein. In dieser Zeit erhitzten sich immer wieder die Gemüter darüber, wie es nun mit dem ehemaligen Kommunbrauhaus weitergehen soll.
Da ein Abbruch des Gebäudes wohl kaum mehr möglich sein konnte, weil es 1989 vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in die Baudenkmalliste aufgenommen worden war, musste nicht nur die Sanierung, sondern auch der Verwendungszweck konkret überdacht und geplant werden.
In den Jahren 1990, 1993 und 1995 wurden im Stadtrat die entscheidenden Beschlüsse für die Sanierung und den Verwendungszweck gefasst.
Die Vorstellungen über den Verwendungszweck gingen vom Kunst- und Kulturzentrum über Gemäldegalerie, ständiges Ausstellungshaus für bildende Künstler bis hin zur Unterbringung des Deutschen Knopfmuseums.
Der Stadtrat entschied sich dafür, nach der Sanierung mit einem Kostenaufwand von 2,7 Mio. DM das Deutsche Knopfmuseum dauerhaft dort unterzubringen.
Im Juli 1995 konnte endlich mit der Sanierung begonnen werden. Sie wurde im Jahr 1998 abgeschlossen. Großzügige Unterstützung erfuhr die Stadt Bärnau von seiten des Verbandes der Knopfindustrie Bärnau e.V. - vor allem bei der Inneneinrichtung.
Seit 1998 befindet sich in den alten Mauern der ehemaligen Braustätte das wohl einzigartige Deutsche Knopfmuseum. Neben Knöpfen aus aller Welt, Formen, Farben und Materialien beherbergt es auch eine einmalige Ausstellung mit echten Kunstwerken aus Perlmutter und zeigt dem Besucher, wie mühevoll und aufwendig die Herstellung dieses alltäglichen und doch unentbehrlichen Gegenstandes (Knopf und Accessoire) war und ist.